Gespräche über Bilder.
Kuratiert von Dieter Jüdt, Falk Nordmann, Andreas Rauth
Ein Abend für Edward Gorey
Der 11. Wunderblock ist dem im Jahr 2000 verstorbenen amerikanischen Autor und Illustrator Edward Gorey gewidmet. Als Gastexperten begrüßen wir den Kunstwissenschaftler Eckhard Fürlus, mit dem wir uns der eigenwilligen Person Goreys und seinem einzigartigen poetischen Werk nähern wollen.
Mit leidenschaftlicher Kälte inszenierte Gorey in seinen Bilderzählungen, die in der Tradition von Goyas Capriccios stehen, immer wieder die Absurdität des Lebens vor dem Hintergrund des viktorianischen Zeitalters mit seinen strengen Moralvorschriften. Opfer seiner boshaften Fabulierkunst sind zumeist Kinder, die sich in den Tücken des Alltags verfangen und darin ihr unheimliches Ende finden. Mit düsterer Ironie und zarter Grausamkeit schildert er die Sinnentleertheit des modernen Lebens vor einer historischen Kulisse, die nicht zuletzt Ausdruck eines verzweifelten Fluchtversuchs vor der selbst geschaffenen industriellen Realität war. Goreys nostalgisch-boshafter Stil hat eine Reihe von Künstlern nachhaltig beeinflusst, am deutlichsten sichtbar ist dies vielleicht im Werk des Gothic-Regisseurs Tim Burton.
Der Kunstwissenschaftler Eckhard Fürlus, geboren in Jever, Friesland, studierte Philosophie und Theologie, und ist seit 2007 Forschungsangestellter an der Universität der Künste Berlin (UdK). 2011 promovierte er mit einer Arbeit über den Dada-Künstler Hugo Ball.
Moderation: Andreas Rauth
Freitag 06. Dezember | 20 Uhr
Eintritt 3 EUR
Der amerikanische Autor und Illustrator Edward Gorey (1925 – 2000).
Ausgerechnet der Tod hält schützend seinen Regenschirm über The Gashlycrumb Tinies
(Die Kleinen von Morksrohlingen, 1963) – und lacht schon mal.